In unseren Kursen werden wir immer wieder gefragt, was wir als Ausbilder tun können, wenn Auszubildende rauchen. In diesem Artikel möchten wir dir einige Tipps geben, wie du damit umgehen kannst.
Tipp 1: Suche das Gespräch
Denke immer an die oberste Regel: “Rede mit deinen Auszubildenden”. Viele junge Menschen wachsen in einem Umfeld auf das raucht und hinterfragen das alles gar nicht. Versuche bei dem Gespräch auf Augenhöhe mit deinem Auszubildenden zu kommunizieren, denn wenn du von oben herab mit ihm redest, wird er dir vermutlich nicht zuhören. Vielleicht hast du ja selbst mal geraucht und kannst von deinen Erfahrungen berichten.
💡 Tipp: Sollte auf eurem Betriebsgelände ein Rauchverbot gelten, kannst du auch darauf verweisen – es ändert allerdings das Grundproblem nicht. Wichtiger ist, dass euer Gespräch wirklich in deinem Auszubildenden etwas bewegt.
Tipp 2: Sei ein gutes Vorbild
Falls du gerade gedacht hast „Aber ich rauche ja selbst!“, musst du deine eigenen Handlungen hinterfragen denn du kannst deinen Auszubildenden schlecht sagen er soll nicht rauchen, wenn du es selbst machst.
Daher schau dir auch dein eigenes Verhalten ganz genau an:
- Rauchst du generell?
- Rauchst du vor deinem Auszubildenden?
- Rauchst du eventuell sogar in den Pausen mit ihm?
Falls du auf eine oder mehrere Fragen mit “ja” antwortest, erinnere dich bitte an deine Vorbildwirkung. Wenn du dieses Verhalten (indirekt) unterstützt, kannst du nicht erwarten, dass dein Azubi der Fluppe plötzlich abschwört. 😕
Tipp 3: Organisiere einen Gesundheitstag
Immer mehr Firmen veranstalten Gesundheitstage, bei denen Themen wie Rauchen, Drogenkonsum, gesundes Sitzen usw. thematisiert werden. Externe Berater, die geschult darauf sind, können in Vorträgen und Einzelgesprächen oft viel mehr bewirken als jemand, der jeden Tag mit dem Auszubildenden zu tun hat.
Oftmals halten Menschen diese Vorträge, die selbst negative Erfahrungen oder Konsequenzen durch ihren Konsum erleiden mussten – solche Berater haben noch mal eine ganz andere Wirkung.
⚠️ Achtung: Wichtig ist natürlich, dass du dir genau ansiehst, wen ihr da bucht. Ich habe meinen Mann beispielsweise über Monate angebettelt doch mal zum Arzt zu gehen und checken zu lassen, wie sein Zustand durch das jahrzehntelange Rauchen ist. Als er endlich hinging, rauchte die Ärztin selbst und erklärte ihm, dass alles gut und Rauchen gar nicht so schlimm sei. Danke. 😅
Tipp 4: Dampfen als Alternative oder Übergang
Beim Schmökern im Netz nach guten Tipps stieß ich auf einen Artikel der die Frage klärt, ob Dampfen im Büro erlaubt sei. Nach Ansicht des Oberverwaltungsgerichts Münster (Aktenzeichen des Urteils: 4A775/14) müssen E-Zigaretten rechtlich anders als herkömmliche Zigaretten behandelt werden.
💡 Tipp: Bist du bislang noch nicht mit E-Zigaretten in Berührung gekommen und weißt nicht, wie sie funktionieren? Dann empfehle ich dir, dich näher damit zu befassen. Auf Internetseiten wie www.dinamo.koeln gibt es umfangreiche Ratgeber-Bereiche für Einsteiger, die solche Fragen klären.
Wie auch bei Themen wie Beten, Ramadan oder Kautabak geht es mir nicht darum, dass du als Ausbilder plötzlich gläubig wirst oder zum Kaubatak greifst. Es ist einfach wichtig sich damit zu beschäftigen, um es verstehen und zu wissen, womit man es zu tun hat. Getreu dem Motto „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ ist Weiterbildung auch für uns Ausbilder extrem wichtig! 😊
Tipp 5: Hört zusammen auf
Solltest du selbst rauchen und es dir ein Bedürfnis sein aufzuhören, verpack es doch als Challenge und lade deinen Auszubildenden zum Teilnehmen ein. Geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid – und so könnt ihr euch zusammen da durchschlagen. Egal ob ihr es am Ende schafft oder nicht: es wird euch auf alle Fälle zusammenschweißen.
Da ich selbst nicht rauche, habe ich keine klugen Aufhör-Tipps ab. Allerdings hat mein Mann es tatsächlich für fast ein Jahr geschafft, nachdem er die DVD von Dr. Stefan Frädrich “Nichtraucher in 5 Stunden” gesehen hatte. Egal wie ihr es angeht, wichtig ist, dass du deinen Auszubildenden bei der Planung mitnimmst. Wenn du ihm das Aufhören einfach nur aufdrängst, wird es nicht funktionieren. Wichtig ist, dass er begreift, warum Rauchen schädlich ist und welche Vorteile er genießen wird, wenn er endlich rauchfrei ist.
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