Die AEVO Prüfung in Zahlen, Daten und Fakten

Huhu 

Wenn ich mich auf Netzwerkveranstaltungen als Dozentin für das Thema Ausbildereignungsprüfung vorstelle, erhalte ich normalerweise zwei Reaktionen:

  • Ey cool, ich bin auch Ausbilder/in!
  • Äh bitte was?

Ich muss zugeben, dass die Reaktion “Äh bitte was?” deutlich überwiegt. Irgendwie scheint die AEVO Prüfung in Deutschland relativ unbekannt zu sein, was mich zu der Frage brachte: Wie viele Menschen legen die Prüfung eigentlich so ab? Und wie ist der Trend – werden es mehr oder weniger? Seit 2017 beobachte ich ein immer größer werdendes Interesse an meinem AEVO Prüfungsfragen Kurs – aber ist das deutschlandweit auch so? 

Warum gibt es die Ausbildereignungsprüfung?

Bevor ich dir die nackten Zahlen um die Ohren wedle, möchte ich zunächst kurz erklären, warum die AEVO Prüfung abgelegt werden muss.

  1. Die gesetzlichen Bestimmungen für Ausbilder im Berufsbildungsgesetz (BBiG) und der Ausbilder-Eignungsverordnung (oft AEVO oder AusbEignV genannt) sehen einen Nachweis über die berufs- und arbeitspädagogische Qualifikation vor. Die AdA Prüfung gilt im Bundesgebiet Deutschland als Nachweis für eben diese.
  2. Ausbilden ist ohne pädagogisches und rechtliches Grundwissen echt schwer – die Vorbereitung auf die Prüfung (ob mit einem Vorbereitungskurs oder allein) hilft dabei, sich neues Wissen zu Themen wie Recht, Pädagogik & Psychologie sowie Methodik & Didaktik anzueignen.

PS: Eine ausführliche Begründung findest du in meinem gleichnamigen Artikel: Warum gibt es die Ausbildereignungsprüfung?

Was ist das Ziel der Ausbildereignungsprüfung?

Ähnlich wie bei der Frage “Was ist das Ziel jeder Berufsausbildung” denkst du wahrscheinlich gerade so etwas wie “Na das ich bestehe!”. 

Dieser Leistungsgedanke ist in unserer Gesellschaft, in der es um Erfolge und Zeugnisse geht, tief verwurzelt und daher gut nachvollziehbar. Aber eigentlich geht es darum, dass du dir die berufs- und arbeitspädagogische Eignung erarbeitest. Das schließt laut Ausbilder-Eignungsverordnung folgende Aspekte ein:

  1. Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen,
  2. Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken,
  3. Ausbildung durchführen und
  4. Ausbildung abschließen.

Na erkennst du die Themen? Genau, das sind die vier Handlungsfelder.

Wie viele Prüflinge legen die Ausbildereignungsprüfung jährlich ab?

Bevor du weiterliest: Was schätzt du? 

Aufgrund dessen, dass ich selten Menschen kenne, welche die AEVO Prüfung kennen, habe ich mich mit 50.000/ Jahr selbst ordentlich verschätzt. Doch der Datenreport vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) verrät in der neuesten Fassung1 die Zahlen für 2014, 2015 und 2016 – und zeigt einen deutlichen Trend.

Die Ausbildereignungsprüfung Statistik im Kurzüberblick

2014 2015 2016

insgesamt: 86.661

Verteilung auf Ausbildungsbereich

  • Industrie und Handel: 63.636
  • Handwerk: 21.396
  • Landwirtschaft: 645
  • Öffentlicher Dienst: 948
  • Hauswirtschaft: 36

Verteilung auf Bundesländer:

  • alte Bundesländer: 72.744
  • neue Bundesländer: 13.917

insgesamt: 85.617

Verteilung auf Ausbildungsbereich

  • Industrie und Handel: 63.699
  • Handwerk: 20.388
  • Landwirtschaft: 606
  • Öffentlicher Dienst: 885
  • Hauswirtschaft: 39

Verteilung auf Bundesländer:

  • alte Bundesländer: 71.604
  • neue Bundesländer: 14.013

insgesamt: 91.362

Verteilung auf Ausbildungsbereich

  • Industrie und Handel: 67.398
  • Handwerk: 21.405
  • Landwirtschaft: 1.533
  • Öffentlicher Dienst: 1.008
  • Hauswirtschaft: 18

Verteilung auf Bundesländer:

  • alte Bundesländer: 78.066
  • neue Bundesländer: 13.296

Noch einige Details zur Ausbildereignungsprüfung Statistik für 2016

  • insgesamt sind 98.292 Personen (davon 64,4% Männer und 35,6% Frauen) zur AdA Prüfung angetreten
  • 91.362 Personen (davon 63,9% Männer und 36,1% Frauen) haben die Prüfung bestanden
  • die Erfolgsquote der AEVO Prüfung 92,9%
  • damit ist die Gesamtzahl der AEVO-Prüfungen ist gegenüber den Vorjahren deutlich angestiegen.

Wie viele Ausbilder gibt es in Deutschland?

Auch auf diese Frage bietet der Datenreport vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) eine Antwort:

2014 2015 2016

insgesamt: 652.617

Verteilung auf Ausbildungsbereich

  • Industrie und Handel: 288.633
  • Handwerk: 227.496
  • Landwirtschaft: 23.541
  • Öffentlicher Dienst: 19.077
  • freie Berufe: 90.855
  • Hauswirtschaft: 3.012

Verteilung auf Bundesländer:

  • alte Bundesländer: 563.481
  • neue Bundesländer: 89.136

insgesamt: 647.322

Verteilung auf Ausbildungsbereich

  • Industrie und Handel: 287.211
  • Handwerk: 223.719
  • Landwirtschaft: 23.709
  • Öffentlicher Dienst: 19.176
  • freie Berufe: 90.588
  • Hauswirtschaft: 2.919

Verteilung auf Bundesländer:

  • alte Bundesländer: 558.687
  • neue Bundesländer: 88.635

insgesamt: 647.148

Verteilung auf Ausbildungsbereich

  • Industrie und Handel: 291.891
  • Handwerk: 220.434
  • Landwirtschaft: 23.667
  • Öffentlicher Dienst: 19.503
  • freie Berufe: 88.785
  • Hauswirtschaft: 2.868

Verteilung auf Bundesländer:

  • alte Bundesländer: 558.402
  • neue Bundesländer: 88.746

Noch einige Details zur Ausbilder Statistik für 2016

  • es gab 164.205 Ausbilderinnen und 482.943 Ausbilder
  • 34.606 Ausbilder/innen waren 20 Jahre alt oder jünger
  • 117.083 Ausbilder/innen waren 30 bis 39 Jahre alt
  • 188.120 Ausbilder/innen waren 40 bis 49 Jahre alt
  • 307.339 Ausbilder/innen waren 50 bis 49 Jahre alt oder älter
  • die Quote der Ausbilderinnen lag 2016 insgesamt bei 25,4%
  • bei der Verteilung auf Bundesländer ergibt sich eine Quote für Ausbilderinnen von 33,1% in den neuen Bundesländern und 24,1% in den alten Bundesländern

Fazit: Wie ist der Trend der Ausbildereignungsprüfung?

Obwohl die Anzahl der Ausbilder 2016 leicht abgenommen hat, ist die Zahl der abgelegten Prüfungen deutlich gestiegen. Woran das liegen kann? Die Menschen haben den Wert der AdA Prüfung erkannt – selbst wenn sie nicht ausbilden möchten. Warum es sich lohnt die AEVO Prüfung abzulegen, selbst du keine Auszubildenden hast, verrate ich dir im nächsten Artikel.

Quellen:

  1. Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) & Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB): Datenreport zum
    Berufsbildungsbericht 2018
    Informationen und Analysen zur Entwicklung der beruflichen Bildung, auf: https://www.bibb.de/dokumente/pdf/bibb_datenreport_2018.pdf; abgerufen am 22. April 2019

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